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Marius Schmied

Prozesssteuerer, Diakonie am Campus

Es ist schwierig, einen typischen Arbeitsalltag zu beschreiben, denn die Arbeit mit Menschen ist immer abwechslungsreich und sehr individuell.

*An der Diakonie am Campus mit ihrem Berufsbildungswerk haben junge Menschen mit besonderem Förderbedarf die Möglichkeit, in 40 Berufen in insgesamt 15 verschiedenen Berufsfeldern eine Ausbildung zu absolvieren.Ziel ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt.

Prozesssteuer:innen sind Teil des Rehabegleitenden Dienstes. Dieser stellt durch individuelle Begleitung, Beratung und Unterstützung den Verlauf sowie den Erfolg der Ausbildung sicher und übernimmt die individuelle Reha-Planung.

Wie genau sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?

Es ist schwierig, einen typischen Arbeitsalltag zu beschreiben, denn die Arbeit mit Menschen ist immer abwechslungsreich und sehr individuell. Da muss man offen sein und oft spontan reagieren können. Als Prozesssteuerer bin ich für die Steuerung des Reha-Prozesses verantwortlich und zudem die Hauptansprechperson für die Teilnehmenden. Aktuell bin ich für etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungsbereiche Malerei, Tischlerei und Gartenbau zuständig. Für sie steht meine Tür immer offen und ich unterstütze sie bei allen Fragen und Anliegen. Ich gehe aber auch regelmäßig mit zu ihnen in die Ausbildungswerkstätten. Zudem koordiniere ich und tausche mich regelmäßig mit allen Mitarbeitenden aus, die am jeweiligen Reha-Prozess beteiligt sind, also Ausbilder:innen, Lehrer- und Erzieher:innen, Bildungsbegleiter:innen, gegebenenfalls dem Fachdienst und natürlich dem Kostenträger. Mehrmals pro Jahr findet eine etwa 20-minütige Reha-Plan-Konferenz statt, zu der wir alle gemeinsam mit dem oder der Teilnehmer:in zusammenkommen, um den aktuellen Stand, die Entwicklung und weitere Schritte zu besprechen. Somit stellen wir sicher, dass wir gemeinsam die im Reha-Plan formulierten Ziele erreichen und beraten darüber, welche Unterstützung und Förderung hierfür notwendig ist. Dies alles muss natürlich dokumentiert oder in Berichten schriftlich festgehalten werden. Generell sollte man als Prozesssteuerung strukturiert arbeiten können, kommunikativ sein und viel Empathie gegenüber unseren Teilnehmer:innen aufbringen.

Wie lang bist du schon bei der Diakonie und wie bist du zur Diakonie gekommen?

Ich hatte mal ein Lehramtsstudium begonnen, mich jedoch später für ein Soziologiestudium in Bayreuth entschieden. Da ich anschließend gern einen Beruf ergreifen wollte, in dem ich mit Menschen arbeiten kann und da mir die Diakonie durch Kontakte in meinem Freundeskreis bekannt war, habe ich mich 2014 auf eine Stelle als Bildungsbegleiter am Campus beworben – und den Job auch bekommen. Ab 2015 war ich als Erzieher in verschiedenen Gruppen im Internat tätig und habe berufsbegleitend an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Hof eine Ausbildung zum Erzieher absolviert. 2018 bin ich dann als Proszesssteuerer wieder in den Rehabegleitenden Dienst zurückgekehrt.

Was macht dir an deiner Arbeit besonders viel Spaß?

Die Arbeit mit Menschen ist einfach besonders. Die Teilnehmenden sind meist vier Jahre bei uns, ein Jahr in der Berufsvorbereitung und in der Regel drei Jahre in der Ausbildung. Das ist eine lange Zeit und es macht Spaß, ihre Entwicklung mitverfolgen und begleiten zu können. Wenn sie am Anfang zu uns kommen, sind sie meist das erste Mal ganz allein von zu Hause weg und müssen noch vieles lernen. Mit Abschluss der Ausbildung kennen sie sich allerdings richtig gut aus, wissen, wo etwas ist, wer wofür zuständig ist, haben auch untereinander Freundschaften geknüpft und sind viel selbstbewusster geworden. Es ist toll, diese Entwicklung miterleben zu dürfen.

Was ist das Besondere an einer Arbeit bei der Diakonie?

Die Diakonie ist ein großer und sicherer Arbeitgeber, der stark in der Region Hof vertreten ist und ein gutes Gehalt zahlt. Zwischen den unterschiedlichen Bereichen gibt es viele Schnittstellen und man lernt immer wieder Neues dazu. Außerdem habe ich die Dienstleistungen, die am Campus angeboten werden, schon oft selbst genutzt, wie etwa die Fahrzeugpflege, die Gärtnerei, das Restaurant oder die Schreinerei.